DER LABRADOR RETRIEVER - EIN RASSEPORTRAIT

Herkunft

Ursprungsland des Labradors ist wie beim Toller Kanada. Irreführend ist allerdings, dass die Rasse aus Neufundland kommt und nicht aus Labrador. Der Name „Labrador“ bedeutet auf Portugiesisch „arbeitender Helfer“. Hier könnte ein Zusammenhang bestehen, zumal es in Nordportugal früher Hunde gab, die dem Labrador recht ähnlich sahen.

Es gilt die Annahme, dass der berühmte St.-Johns-Hund, benannt nach einem kanadischen Oberst, der Urahn des „Labbis“ ist.

Erste Zuchtversuche wurden Anfang des 19. Jahrhunderts unternommen. Fischer nahmen die Hunde daraufhin mit nach England, wo sie ihren vollständigen Namen „Labrador Retriever“ erhielten. Die Grundlage der gezielten Zucht legten Engländer und Schotten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
1966 wurde dann der erste „Labbi“-Wurf in Deutschland beim VDH eingetragen.

Verwendung

Die Fischer Neufundlands schickten ihren arbeitenden Helfer oft vom Boot aus ins eiskalte Wasser, um Netze oder abgetriebene größere Fische aus dem Meer zu holen. Aber auch bei der Jagd auf Enten und Gänse war der zähe, wendige Hund hervorragend zu gebrauchen. Mit geschultem Blick merkt er sich auch auf große Entfernung die Fallstellen des zu apportierenden Wilds, um dann auf Befehl mit viel Tempo und Kraft zum Apport zu starten ob zu Wasser oder zu Land. Mit seinem „weichen Maul“ bringt er die Beute unbeschädigt zum Hundeführer.

Ursprünglich wurde er also vorwiegend für die Arbeit nach dem Schuss eingesetzt. Gerade in Deutschland aber findet er in der Jägerschaft zunehmend auch für andere Aufgaben Verwendung: Schweißarbeit, Schleppen oder Totsuchen nach Schalenwild, aber auch Stöbern und Buschieren unter der Flinte liegen ihm sehr. Den Labbi zeichnen neben seiner einzigartigen Führigkeit vor allem seine Wasserfreude, seine gute Nase, seine Ausdauer und sein Apportiertalent aus.

Charakter und Auslastung

Der Labrador dürfte wohl einer der größten Menschenfreunde unter allen Hunderassen sein. Immer freundlich und gut gelaunt, aufgeschlossen, gutmütig, nervenstark, streichelsüchtig, treu, loyal, wandlungs- und anpassungsfähig und mit der Gabe ausgestattet, nicht zu vergessen aber zu vergeben kaum eine Rasse eignet sich besser als alltäglicher Begleiter. Daher sollte der Labrador keinerlei Anzeichen von Aggression, Schutztrieb oder übertriebener Schreckhaftigkeit zeigen.

Am liebsten ist er immer und überall dabei, er braucht und liebt den engen Anschluss an sein „Rudel“. Es gibt kaum eine größere Freude für ihn, als seinem Besitzer zu gefallen. Er lernt schnell, leicht und gerne, dabei braucht er unbedingt Konsequenz, aber diese bitte LEISE.

Der Labbi ist ein sensibler und intelligenter Hund, der die ihm gestellten Aufgaben nur zu gerne erledigt. Leckerchen oder ein kleines Apportierspiel sind die optimale Bestätigung für ihn verbunden mit einem ehrlich ausgedrückten Lob seines Hundeführers.

Dank all dieser Eigenschaften entwickelte sich die Rasse im Laufe der Jahre zur unumstrittenen Nummer Eins unter den Allroundern: Als Drogen- oder Sprengstoffspürhund bei der Polizei, als Rettungshund in den Bereichen Fläche, Trümmer, Lawine und Mantrailing, als Behindertenbegleithund und / oder Blindenhund, als Sportpartner im Dummybereich oder im Agility und Flyball (hierbei bitte Vorsicht bei kräftigeren Exemplaren). Der Labbizieht weltweit immer mehr Fans in seinen Bann.

Oftmals führt der multiple Gebrauchshund heute ein Leben als reiner Familienhund damit kann er durchaus zufrieden und glücklich werden, wenn man gewisse Dinge beachtet.

Labradorbesitzer sollten nie vergessen, für welche Aufgaben ihr Hund ursprünglich gezüchtet worden ist und dass eben diese Anlagen noch immer tief in ihm verankert sind. Dank seiner Gutmütigkeit verzeiht der Labrador vieles. Dennoch wäre es eine Schande, die Angebote des so vielfach begabten Hundes nicht zu nutzen und seine Talente verkümmern zu lassen.

Jeder, der darüber nachdenkt, sich einen Labrador anzuschaffen, sollte ehrlich mit sich ins Gericht gehen zum Wohle dieser wunderbaren Rasse.

Für mehr Informationen über die Rasse verweisen wir auf www.labrador.de .

Casorrondo